Industrie 1.0: Vor rund 200 Jahren erfolgte die Mechanisierung der Arbeitsprozesse mit Wasserrädern und Dampfmaschinen.
Industrie 2.0: Vor etwa 100 Jahren entwickelte sich die Taylorisierung der Arbeit, woraus die effiziente, aber inhumane, Massenfertigung resultierte.
Industrie 3.0: Vor circa 50 Jahren kamen erstmals digitalisierte Fertigungsprozesse zum Einsatz.
Industrie 4.0: Seit wenigen Jahren wird das Internet zur zentralen Technologie. ABB definiert 4.0 mit dem "Internet of things, services and people".
Jeder dieser Innovationsschritte in immer kürzeren Abständen hat zu grundsätzlichen Umwälzungen für Menschen und Gesellschaft geführt. Diskussionen über die Auswirkungen der Industrie 4.0 haben erst richtig begonnen. Menschen, Netze und Maschinen wachsen immer näher zusammen. Der Mensch muss lernen mit der höheren Komplexität umzugehen.
Selbstbild / Selbstverwirklichung, gepaart mit Kreativität, Empathie und sozialer Kompetenz werden in Zukunft für Menschen eine grössere Rolle spielen.
Die Erlebnisausstellung ist beendet
Die Erlebnisausstellung in der 1906 erbauten Alten Schmiede der BBC machte die vielseitige und spannende Geschichte der Badener Elektro-Industrie erlebbar und stellte das für die Region Baden kennzeichnende Thema der Innovation in den Mittelpunkt. Der technologische Fortschritt, der gesellschaftliche Wandel und die Auswirkungen der Globalisierung wurden in Form von zahlreichen Objekten, Bildern und Filmen zugänglich gemacht. Zudem warf UNTER STROM einen Blick in die Zukunft. Unterschiedliche Positionen zu Chancen und Herausforderungen wurden einander gegenübergestellt. Und auf dem «Platz der Zukunft» zeigten aktuelle Projekte aus Industrie, Forschung und Bildung, in welche Richtung sich der Industriestandort Baden entwickeln könnte.
Eine Vortragsreihe nahm historische, aktuelle und zukunftsorientierte Themen auf. Unter dem Motto «Kultur und Kulinarik» waren an den Wochenenden diverse Vereine mit ländertypischen kulinarischen Spezialitäten und dazugehörigem kulturellen Rahmenprogramm zu Gast.
Vorträge
Prof. Dr. Michael Hengartner, Präsident des ETH Rates: „Zukunft von Lehre und Forschung“
Wichtige Trends in der Forschung sind Zusammenarbeit und Interdisziplinarität; in der Lehre sind es die Herausforderungen der Digitalisierung. Welches Zukunftspotential hat die Region Baden? Welche Rolle spielen Startups in der Region?
Dr. Tom Kober, Paul Scherrer Institut: «Energiesystemanalysen und Szenarien»
Dr. Tilman Schildhauer, Paul Scherrer Institut: «Power to X»
Wie sieht unser Energiesystem aus? Wie entwickelt es sich bis 2040 und darüber hinaus? Und wie können temporär Stromüberschüsse in eine andere Energieform oder für einen anderen Verwendungszweck umgewandelt werden?
Dr. Michael Ladwig, Director Scientific Collaboration, GE Gas Power: “Wie Windturbinen helfen, unsere Klimaziele zu erreichen”
Die Windturbinen in der Nordsee erzeugen heute mehr Strom, als alle Schweizer Kraftwerke zusammen. Eine Windturbinen kann 12‘000 Menschen mit Strom versorgen. Was ist die Technologie der heutigen Windturbinen und wo geht die Entwicklung hin?
Dr.-Ing. Michael Ladwig, Director Scientific Collaboration, General Electric, Baden: «Quo Vadis, Gasturbinen?»
Wer hat’s erfunden? Die erste Industriegasturbine der Welt kam 1939 aus Baden und verbrannte Öl. Heute verbrennen Gasturbinen Erdgas, und morgen wird es CO2 neutrales „grünes“ Gas sein, um die Dekarbonisierung voranzutreiben. Denn Gasturbinen werden immer Teil des Energiesystems sein.
Das Gezeigte in Kürze
Die Sonderausstellung UNTER STROM machte im Rahmen des Aargauer Themenjahrs #ZeitsprungIndustrie die spannende Geschichte der Badener Elektro-Industrie für ein breites Publikum erlebbar.
Die Botschaft
In der denkmalgeschützten Alten Schmiede, lud IndustrieWelt Baden zu einer erlebnisreichen Reise durch 130 Jahre Industriegeschichte ein. In einer Zusammenführung von globalen Entwicklungen und lokalen Ereignissen führte die Ausstellung vor Augen, wie die Stadt Baden dank findigen Ingenieuren, der Zielstrebigkeit mutiger Stadtbehörden und nicht zuletzt einem guten Timing zu einem der wichtigsten Industriestandorte der Schweiz wurde. Und wie sie sich heute in der Region den Herausforderungen der Gegenwart stellt und nach neuen Lösungen für eine nachhaltige Zukunft sucht. UNTER STROM regte an zur Auseinandersetzung mit der vielfältigen und für die Stadt Baden und den gesamten Aargau so wichtigen Geschichte der Elektro-Industrie und deren Zukunft. Unterschiedliche Positionen und Visionen zu gegenwärtigen Chancen und Herausforderungen der Region Baden wurden einander gegenübergestellt.
Zeitzeugen als Gastgeberinnen und Gastgeber
Für das Ausstellungserlebnis wesentlich war die Anwesenheit von Gastgeberinnen und Gastgebern in der gesamten Ausstellung. So waren während der ganzen Laufzeit von UNTER STROM ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sowie auch Auszubildende der Badener Elektro-Industrie ehrenamtlich im Einsatz. Sie zeichneten an bestimmten Stellen innerhalb der Ausstellung im direkten Gespräch ein ganz persönliches Bild der Entwicklung der Badener Industrie und erweiterten die Ausstellungserzählung um eine persönliche Perspektive.
Vielfältiges Rahmenprogramm
Die Ausstellung endete auf dem «Platz der Zukunft». Hier zeigten aktuelle Projekte aus Industrie, Forschung und Bildung anschaulich, in welche Richtung sich der Industriestandort Baden entwickeln könnte. Ebenfalls auf dem Platz der Zukunft wurden die Ergebnisse eines Wettbewerbs gezeigt, der unter Schülerinnen und Schülern der Region durchgeführt wurde. Es fanden Vorträge statt, an den Wochenenden zeichneten Ausländervereine für das kulinarische Angebot verantwortlich und ein Ausstellungsbistro rundete das Angebot am Ende des Besuchs ab.
Starke Trägerschaft
Der Verein IndustrieWelt Baden wurde 2018 zwecks Vermittlung der Industriekultur für ein breites Publikum ins Leben gerufen. Die Historiker und Ausstellungsmacher des Badener Büros imRaum Furter Handschin Rorato waren für die Konzeption und Umsetzung der Ausstellung besorgt. Finanziert wurde das Vorhaben durch einen massgeblichen Sockelbeitrag aus dem Aargauer Lotteriefonds für das Themenjahr #ZeitsprungIndustrie, das 2019 / 2020 stattfand. Hinzu kamen Projektbeiträge von Firmen, Stiftungen und Privaten. Das von zahlreichen Aargauer Museen initiierte und mit über 40 Partnern realisierte Themenjahr machte den ganzen Aargau zum Schauplatz einer Auseinandersetzung mit der reichen Industriegeschichte des Kantons.
Nachhaltigkeit bei Bau und Inhalt
Der veranstaltende Verein legte grossen Wert auf Nachhaltigkeit. Alle audiovisuellen Produktionen aus der Ausstellung wurden nach der Ausstellung im Internet veröffentlicht und als Quellenbestand dem Stadtarchiv im Historischen Museum Baden übergeben.
Die Ausstellung "UNTER STROM" wir ermöglicht durch die Unterstützung folgender Organisationen:
Der Verein "IndustrieWelt Baden", getragen von Privaten, Vertretern aus Industrie und Gewerbe, Bildung und Forschung sowie den Gemeinden Baden, Wettingen und Ennetbaden, will Industriekultur an authentischen Orten für ein breites Publikum jeder Altersgruppe erlebbar machen. Der Verein will die Kenntnis der Industrievergangenheit der Region Baden vertiefen, das Verhältnis für die Gegenwart fördern und damit die entscheidenden Schritte in die Zukunft der industriellen Aktivitäten in der Region Baden unterstützen.
Der Verein arbeitet eng mit der "IndustrieWelt Aargau" zusammen und deckt somit Regionale Bedürfnisse ab. Der Verein ist auf Grund seiner Gemeinnützigkeit auf Erlass des kantonalen Steueramtes steuerbefreit.
Präsident
Peter Wollschlegel
Aktuar
Thomas Gysel
Kassier
Philipp Merker
Kommunikation
Hans F. Walti
Technik & Industrie
Christoph Jacobi
Beisitz Stadtvertretung
Carol Nater Cartier
Vertretung Industrie
Gabriele Gabrielli
Vertretung Bildung & Forschung
Thierry Strässle
Geplante neue Exponate
Ur-Dampfturbine
Vorgesehene Events
GV 2021
Nächste Sitzungen (Vereinsintern)
GT Neuenburg
Juli 2019
Die weltweit erste Kraftwerks-Gasturbine
wurde am 7. Juli 80 Jahre alt.
Gas Turbine Powerhouse
The Development of the Power Generation Gas Turbine at BBC-ABB-Alstom
Autor: Prof. Dr.-Ing. D. Eckardt
This book tells the story of the power generation gas turbine from the perspective of one of the leading companies in the field over a period of
nearly 100 years, written by an engineer. Especially in times of imminent global economic crises it appears to be worthwhile to reflect on real economic values based on engineering ingenuity and
enduring management of technological leadership.
Though the book is primarily designed as a technical history of the BBC/ABB/Alstom power generation gas turbines, its scope is sufficiently broad to cover general development trends, including
parallel competitor activities. A special benefit is the historical breakdown to the gas turbine component level, so that the book actually outlines the development of axial compressors from
early beginnings, the progress in combustion technology towards extraordinary low emission values and that of axial turbines with special emphasis on early turbine cooling innovations.
The sheer length of certain engineering developments over several decades allows interesting historic observations and deductions on inherent business mechanisms, the effects of technology
preparations and organisational consequences. A look into the mirror of the past provides revelations on the impact of far-reaching business decisions.
2017 Winner of the Historian Engineer Award of the ASME (American Society of Mechanical Engineers)
Aktion anlässlich 80 Jahre GT Neuenburg
Gebundene englische 1. von 2 Auflagen, 500 Seiten, Sonderpreis 30.00 Fr. incl. MWSt, zuzüglich Versand max. +10.00 Fr.
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